Alltagstipps

Essen ist ein emotionales, kulturell geprägtes Thema mit vielen unterschiedlichen Meinungen. So löst der Vorschlag, einen Hund zu essen, hierzulande Empörung aus, während der Verzehr eines ebenso intelligenten und fühlenden Schweins völlig normal erscheint. Es ist nicht verwunderlich, dass auch die Entscheidung, sich vegan zu ernähren, unterschiedliche Reaktionen bei den Mitmenschen hervorruft. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass sich manche Fleischesser:innen von Vegetarier:innen und Veganer:innen herausgefordert fühlen. Die eigene Ernährung sehen sie plötzlich auf den Prüfstand gestellt.

Seien Sie davon nicht eingeschüchtert. Es wird eine mindestens ebenso große Zahl von Menschen geben, die Sie zum Ausprobieren dieser neuen Ernährungsweise beglückwünschen oder neugierig sind. Vergessen Sie nicht, dass Sie sich vermutlich schon intensiv mit den Hintergründen der veganen Ernährung auseinandergesetzt haben, während viele Kolleg:innen oder Freund:innen davon meist nur gelesen oder gehört haben.

Damit Ihre Vegan Taste Week eine positive Erfahrung für Sie wird, stellen wir hier einige Alltagsstrategien für häufig angetroffene Schwierigkeiten bei der veganen Ernährung vor.

Wie gehe ich mit Reaktionen meiner Freund:innen um?

Gorilla
© http://bizarrocomics.com/

Wie Ihre Umwelt auf die vegane Woche reagieren wird, kann sehr unterschiedlich sein. Dass neben positiven Reaktionen auch kritische Fragen oder Witze kommen, ist ganz normal.

In jedem Fall gilt: Entspannt bleiben. Menschen möchten meist alles kommentieren, was sich in ihrer Mitwelt verändert und machen auch gern Witze darüber. Das ist kein Grund, sich aufzuregen. Hinter den meisten Sprüchen stecken freundliche Neckerei und der Wunsch, überhaupt etwas zum Thema beisteuern zu können. Anstatt sich zu ärgern, lachen Sie lieber mit und erklären hinterher, warum der Witz mit der Realität nichts zu tun hat.

Wenn Sie eine freundliche Einstellung behalten, wird es auch Ihren Mitmenschen leichter fallen, damit positiv umzugehen.

 

Wie gehe ich langen Diskussionen aus dem Weg?

Sie müssen niemanden von Ihrer Ernährungsweise überzeugen und sich im Gegenzug auch vor niemandem dafür rechtfertigen. Es werden sich viele Gespräche ergeben, in denen Sie auf Menschen mit ganz unterschiedlichen Meinungen treffen werden. Bleiben Sie auch hier positiv – am Ende einer Diskussion müssen keinesfalls alle die gleiche Meinung haben. Freuen Sie sich über den Austausch und gehen Sie mit einem guten Gefühl in die Konversation. Driftet eine Diskussion doch einmal in eine unangenehme Stimmung ab, ziehen Sie lieber rechtzeitig die Reißleine. Ein höfliches »Ich glaube, wir kommen bei dem Thema nicht zueinander« oder ein eleganter Themenwechsel erspart anstrengende Gespräche mit Menschen, die einfach nur ein bisschen »meckern« möchten.

Am Sonntag gibt es Kuchen bei Oma – was nun?

Großfamilie beim Essen
© Monkey Business Images – Shutterstock

Der Schlüssel ist, wie so oft im Leben, richtige Kommunikation. Wenn Ihnen erst auf einer Party bei Freund:innen einfällt, dass Sie außer den Chips nichts vom Buffet essen möchten, werden Sie einige mitleidige Blicke ernten – vom gekränkten Koch erst gar nicht zu reden. Sprechen Sie am besten frühzeitig mit den Gastgeber:innen über Ihre Essgewohnheiten. Bieten Sie auch an, selbst etwas Veganes mitzubringen. Dies gilt auch für Familienfeiern oder Essen mit Freund:innen: Die meisten haben überhaupt keine Einwände gegen vegane Ernährung, sind jedoch gekränkt, wenn jemand unerwartet ihre liebevoll zubereiteten Speisen verschmäht. Und seien Sie gleichzeitig nicht zu streng mit sich und Ihrer Umwelt: Wenn zum Beispiel Ihre Oma, für die der Begriff vegan unbekannt ist, einen Kuchen gebacken hat, wird Ihnen niemand einen Vorwurf machen, wenn Sie ihr zu Liebe eine Ausnahme machen.

Haben Sie etwas zu essen dabei

Wer hungrig durch die Stadt schlendert oder in der Kantine essen möchte, findet besonders in kleineren Städten oft nichts Veganes. Damit Sie in solchen Fällen nicht hungern müssen, ist es am besten, wenn Sie zu Hause Essen vorbereiten. Eine Dose mit geschnittenem Obst oder ein paar Brote mit Aufstrich sind schnell gemacht und können immer als kleiner Snack zwischendurch dienen. Rezepte für schnelle Gerichte zum Mitnehmen finden Sie hier. Wer Spaß an der Vorbereitung hat, kann es auch mal mit Meal Prep versuchen – bei diesem Trend werden Gerichte meist für eine ganze Woche vorgekocht. Wie das geht, erfahren Sie hier. Und keine Sorge: Was anfangs aufwendig erscheint, wird schnell zur Routine.

Restaurants und Imbisse

Restaurantbesuch
© 2008 Golden Pixels LLC – fotolia

Stehen Sie doch einmal mit knurrendem Magen mitten in der Stadt, müssen Sie nicht verzweifeln: Veganes Essen ist näher, als man denkt. So gibt es praktische Apps wie Happy Cow, mit denen Sie in Windeseile zum nächsten veganfreundlichen Restaurant oder Imbiss gelangen. Doch auch ohne technische Hilfsmittel wird man fündig: Besonders in internationalen Restaurants gibt es oft pflanzliche Menüs. Beispielsweise sind viele Gerichte der asiatischen Küche vegan, sowie auch einige italienische Klassiker. Wenn Sie im Voraus von Ihrem Restaurantbesuch wissen, lohnt es sich, vorher telefonisch nach veganen Speisen zu fragen. Sie werden überrascht sein, wie häufig Sie freundliche und bemühte Reaktionen auf Ihre Nachfrage erhalten werden.

Insgesamt wird es aber auch für Restaurantbetreiber:innen immer selbstverständlicher, vegane Gerichte anzubieten und zu kennzeichnen. Zudem nimmt die Zahl der veganen und vegetarischen Restaurants stetig zu – und der vegane Alltag wird somit immer unkomplizierter. Weitere hilfreiche Tipps für Restaurantbesuche und das Essen unterwegs gibt es in unserem Artikel Auswärts essen.

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