Vegan als Kind

BastiMit sieben Jahren entschied sich Sebastian gemeinsam mit seiner ganzen Familie (Mutter, Vater und große Schwester) für den Umstieg auf die vegane Lebensweise. Seitdem engagiert er sich darüber hinaus mit seinen Eltern auf zahlreichen Demos für die Tiere. Lesen Sie hier, was der beeindruckende junge Mann uns zu sagen hat.

Basti, eure ganze Familie lebt seit drei Jahren vegan. Wie kam es zu diesem beachtlichen Schritt?

Meine Mama hat auf Facebook ein Video von einer Freundin gesehen und das war so schlimm, dass sie dann an dem Tag nichts Tierisches mehr essen konnte. Das ging dann auch am nächsten Tag so und dann hat sie ganz viel darüber gelesen und sich informiert. Danach kam sie zu uns und hat uns gesagt, dass sie kein Fleisch und auch keine anderen Dinge vom Tier mehr kaufen, essen und zubereiten möchte. Da waren wir auch dafür, haben viel darüber geredet und gemeinsam gekocht und seitdem leben wir vegan.

Wie empfindest du das Leben in einer veganen Familie? Hältst du die Entscheidung deiner Familie für diese Lebensweise für richtig?

Ja, ich finde das richtig. Nach allem, was ich heute weiß, kann ich nicht verstehen, wieso Menschen Fleisch und Eier essen oder Milch trinken. Ich bin froh, dass meine Familie vegan lebt und wir alle auf Tiere achten und sie lieben. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, mit Eltern oder Geschwistern zu leben, die Fleisch essen. Aber vielleicht wüsste ich dann heute auch vieles nicht, denn wenn die Eltern Fleisch essen, sagen sie ihren Kindern ja nicht, dass dafür extra ein Tier getötet werden musste.

Wie haben denn deine MitschülerInnen und LehrerInnen reagiert, als sie erfahren haben, dass ihr vegan lebt? Hat sich in den drei Jahren etwas an ihrer Einstellung geändert?

Meine Mitschüler sagten, »Jetzt kannst du ja gar nichts mehr essen!« Meine Lehrerin damals fand unsere Entscheidung sehr gut, denn sie war selbst Vegetarierin. Mein aktueller Lehrer sagt nicht viel dazu. Einige Mitschüler haben von mir schon Informationen zum Lesen bekommen, ich erkläre ihnen auch viel. Viele verstehen das dann auch, aber ihre Eltern erlauben ihnen nicht, dass sie kein Fleisch mehr essen oder vegan leben und sagen ihnen lieber, dass ich Quatsch erzähle. Heute staunen viele, was ich alles so in meiner Brotbox habe und wundern sich oft, weil ich auch Wurst und Käse auf meinem Brot habe – aber natürlich vegan!

War die Umstellung schwer für dich? Vermisst du irgendetwas?

Ja, anfangs war es sehr schwer. Mir hat keine Pflanzenmilch geschmeckt und meine Mama hat immer neue Sorten mitgebracht. Dann habe ich mich aber schnell an den Geschmack gewöhnt und heute trinke ich am liebsten Vanille-Sojamilch. Heute kann man eigentlich alles auch vegan machen oder kaufen. Von Eibrötchen oder Rührei zu Schnitzel, Bouletten, Käsebrötchen, Kakao und sogar Fischstäbchen gibt es heute alles. Eine Zeit lang habe ich Pellkartoffeln mit Quark vermisst, aber jetzt gibt es schon seit einer Weile sogar veganen Quark. Ich finde es trotzdem doof, dass in so vielen Produkten tierliche Sachen drin sind. Das kann ich oft nicht verstehen – zum Beispiel Gelatine in Gummibärchen oder Milch in Chips.

Gibt es auch manchmal Probleme, beispielsweise wenn du bei deinen Freundinnen und Freunden bist?

Das ist unterschiedlich. Es gibt Eltern, die kaufen dann extra für mich etwas Veganes, ansonsten geben mir meine Eltern etwas mit. Probleme gibt es keine.

BastiDu bist sehr häufig mit deinen Eltern auf Demos. Kannst du dich an besonders beeindruckende oder schöne Momente erinnern?

Da gibt es viele schöne und besondere Momente. Einmal war ich bei Kika im Fernsehen bei den Logo-Nachrichten nach einer Demo gegen Wal- und Delfinjagd. Das haben viele aus meiner Schule gesehen und mich darauf angesprochen.

Besonders schön war es, dass wir letztes Jahr ein Pony mit Fohlen aus einem Zirkus freikaufen konnten. Wir mussten dafür so tun, als ob wir interessierte Käufer wären und Zirkus toll finden. Das war sehr schwer und richtig spannend, weil ich auch etwas Angst hatte, dass es nicht klappt und wir auffliegen. Ganz toll war auch, dass ich einmal für PETA ein Affenvideo zu Tierversuchen einsprechen durfte. Das war sehr anstrengend und hat auch lange gedauert, aber es hat viel Spaß gemacht.

Und zum Schluss: Verrate uns doch bitte noch dein Lieblingsgericht.

Das wechselt oft. Ich esse momentan sehr gern Croissants mit Margarine zum Frühstück. Ansonsten mag ich Spaghetti Bolognese und Käsespätzle.

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