Mit Fleischalternativen gegen Tierleid

Grillspiess_deBaer_flickr
© deBaer – flickr

A: »Du isst Tofu-Würstchen, obwohl du vegan lebst?!«

B: »Ja, die sind doch lecker!«

A: »Aber ich denke, du willst kein Fleisch essen. Das ist doch inkonsequent!«

Viele Menschen, die vegan oder vegetarisch leben, kennen ähnliche Dialoge aus der Familie und dem Freundeskreis. Die Formulierungen mögen variieren, aber die Kernaussage bleibt meist die gleiche: Entweder man entscheidet sich für oder gegen den Geschmack von Fleisch. Wenn man ähnlich schmeckende Produkte isst, dann ist das für andere Menschen oft unverständlich. Diesem Urteil liegt jedoch eine falsche Annahme zugrunde: In den meisten Fällen entscheiden sich Menschen für den veganen Lebensstil, weil sie nicht möchten, dass für sie Tiere gequält und geschlachtet werden, und nicht deshalb, weil ihnen Fleisch nicht schmeckt.

Ein Vergleich, der versuchen soll, den Unterschied noch deutlicher hervorzuheben: Vielen Menschen ist bewusst, dass sie Plastiktüten vermeiden sollten, da Plastik aus Erdöl hergestellt wird, schädliche Substanzen enthält und sich zum Beispiel in riesigen Strudeln auf dem Meer sammelt – der größte von ihnen ist vier mal so groß wie Deutschland. Da man aber nicht all seine Einkäufe einzeln nach Hause tragen möchte, greift man wieder auf den guten alten Stoffbeutel zurück, den es heute in den verschiedensten Formen und Farben gibt.

Veggie - Burger mit Tofu
© PhotoSG – fotolia

Ähnlich ist es mit Fleisch und seinen Alternativen: Wenn man gleichermaßen erkannt hat, dass Fleisch sowohl für die Tiere, die Umwelt als auch die eigene Gesundheit viele negative Auswirkungen mit sich bringt, kann man dennoch den Geschmack mögen. Genau dieser ist oft auch der Grund, warum die meisten Menschen eben nicht aufhören wollen, tierliche Produkte zu essen, auch wenn sie eigentlich Massentierhaltung ablehnen.

Zusammengefasst lässt sich vom Standpunkt des Tierschutzes aus das nachstehende Für und Wider festhalten:

 

Pro Fleischalternativen Kontra tierliches Fleisch*
Für Fleischersatz müssen keine Tiere leiden und sterben. In der Massentierhaltung in Deutschland werden pro Jahr 830 Mio. Tiere getötet.
Es gibt viele leckere Fleischalternativen, die teilweise gesünder sind als tierliche Produkte. Fleisch enthält LDL-Cholesterin, viele gesättigte Fettsäuren und oft Antibiotika und Wachstumshormone.
Für Fleischersatz werden weniger Ressourcen verbraucht und es fällt weniger CO₂ an als für tierliche Produkte. Bei der Herstellung von Fleisch entstehen große Mengen Gülle und Treibhausgase. Zudem werden immense Regenwaldflächen gerodet, um auf ihnen Futtermittel zu produzieren oder sie als Weideflächen zu nutzen.
Für Fleischersatz werden Ressourcen effizient eingesetzt. Im Durchschnitt benötigt man elf pflanzliche Kalorien, um daraus eine tierliche Kalorie zu bekommen.

*Weitere Infos und Quellen zu den Argumenten finden Sie hier.

Wer auf den Geschmack und die Konsistenz von Fleisch also nicht verzichten möchte, ist mit Fleischalternativen wie Sojahack und Seitan-Würstchen gut beraten. Mittlerweile gibt es zahlreiche vegane Alternativen und das Angebot wächst beständig, sodass man Aufschnitt, Würstchen und Steaks weiterhin genießen kann. Und sie schmecken auch noch: Zum Teil so originalgetreu, dass man beim gemeinsamen Grillen mit den omnivoren Freunden und Freundinnen für erstaunte Gesichter sorgt.

Mit dem, was wir konsumieren, bestimmen wir das Angebot. Möchte man sich gegen Tierleid aussprechen, sollte man dieses Potenzial nutzen und sich mit seinem Einkauf eindeutig für pflanzliche Alternativen entscheiden.

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