Die Haut ist mit einer Größe von etwa 2 m² unser größtes Organ. Mit unserer Ernährung können wir ihre Gesundheit beeinflussen. Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass tierliche Lebensmittel schädlich auf die Haut wirken können, pflanzliche hingegen sehr positiv.
Akne durch Milch
Im Jahr 2008 zeigten WissenschaftlerInnen der Universität Harvard, dass Menschen, die tierliche Milch zu sich nehmen, deutlich häufiger Akne entwickeln. Das liegt vermutlich an den Hormonen, die in Milch enthalten sind. Diese Erkenntnisse haben dazu geführt, dass die führende US-amerikanische Zeitschrift für Dermatologie Betroffenen empfahl, überhaupt keine Milch mehr zu verzehren.
Insbesondere ist der Studienlage zufolge ein negativer Einfluss von entrahmter Milch auf schwere Akne deutlich. Die Fachzeitschrift Dermato Endocrinology führt dazu aus, dass man bei einer ernährungsgestützten Behandlung von Akne darauf achten sollte, tierliche Proteine generell zu reduzieren: »Diese umfangreiche Ernährungsstrategie kann nur durch mehr Gemüse und Obst sowie weniger tierliche Lebensmittel erfolgreich umgesetzt werden.«
Neurodermitis durch Eier und Milch
Dass der Konsum von Eiern sich auch auf die Haut auswirkt, fanden Forscher bereits in den 1970er Jahren heraus. Damals zeigten sie, dass sich die Beschwerden bei Neurodermitis deutlich linderten, wenn die Betroffenen auf Hühnereier und Kuhmilch verzichteten.
In einer Studie mit von Neurodermitis betroffenen Kindern verbesserte sich das Hautbild auf bemerkenswerte Weise, wenn Eier und Eiprodukte vollständig vom Speiseplan der Kinder gestrichen wurden. Sowohl die Schwere als auch die Größe der Entzündungen gingen nach der Ernährungsumstellung zurück.
Welche Lebensmittel sind gut für die Haut?
Es gibt eine ganze Reihe Lebensmittel, denen Wissenschaftler positive Auswirkungen auf die Haut bescheinigt haben. Generell sind reichlich Gemüse, Hülsenfrüchte und Olivenöl förderlich, wie diese Studie zeigt. Die genannten Nahrungsmittel scheinen gegen Faltenbildung zu schützen – besonders stark war dieser Effekt beim Verzehr von Pflaumen, Äpfeln und Tee zu beobachten. Der hohe Konsum von Fleisch, Milch und Butter hat demgegenüber einen entgegengesetzten Effekt.
Berberitzen gegen Akne
In der Kräuterkunde wird Berberitzensaft eine positive Wirkung bei der Heilung von Akne zugeschrieben. Dies haben iranische Wissenschaftler im Jahr 2012 wissenschaftlich untermauert. Im Rahmen einer klinischen Studie mit 12- bis 17-jährigen Betroffenen testeten sie, wie die Einnahme getrockneter Berberitzen gegen ein Scheinmedikament wirkte. Das Ergebnis: Nach vier Wochen zeigten die mit Berberitzen behandelten Personen eine außergewöhnlich starke Verbesserung ihres Hautbilds. Die Zahl der Pickel waren im Mittel um 43 % zurückgegangen, Entzündungen um 45 %.
Grüntee und Leinsamen für empfindliche Haut
Die in grünem Tee enthaltenen Pflanzennährstoffe können laut einer Studie der Universität Witten-Herdecke die Haut gegen schädliche UV-Strahlung schützen und bei Frauen die Hautqualität verbessern. Nachdem Versuchspersonen einige Monate lang regelmäßig Grüntee getrunken hatten, war die Schuppenbildung der Haut um 25 % zurückgegangen. Die Haut war außerdem um 16 % weniger rau. Ihre Elastizität und Feuchtigkeit hatte unterdessen zugenommen.
Leinöl kann empfindlicher Haut zu einer verbesserten Barrierefunktion gegen Umwelteinflüsse verhelfen. Zu diesem Schluss kamen ForscherInnen, die ihren ProbandInnen regelmäßig einen halben Teelöffel Leinöl verabreichten – eine Menge, die in 1,5 TL Leinsamen enthalten ist.
Die Studienlage ist zwar noch begrenzt. Dennoch zeigt sich, dass Sie mit einer stark pflanzlich orientierten Ernährung einiges dafür tun können, um sich wohl in Ihrer Haut zu fühlen. Haben Sie die Erfahrung gemacht, dass sich eine Ernährungsumstellung auf Ihre Haut auswirkt? Wir freuen uns, wenn Sie uns in unserer Facebook-Gruppe Vegan-Tipps für alle davon berichten!
Foto © Sam Manns – Unsplash
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