Nur Gemüse? Von wegen! Sich vegan zu ernähren und im Sommer mit anderen zu grillen, schließen sich keineswegs aus. Es kann sogar passieren, dass Sie selbst aufpassen müssen, noch etwas von den mitgebrachten pflanzlichen Leckereien abzubekommen, weil alle mal probieren wollen.
Ohne Verzicht – mit allem, was dazu gehört
Holen Sie sich in den folgenden Abschnitten Inspirationen und erhalten Sie einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten des tierleidfreien Grillens.
Von Seitansteak bis Tofuwürstchen
Als Fleischalternativen eignen sich Sojaprodukte oder Seitan besonders gut. Sie können eine Vielzahl an fertigen Produkten kaufen, die Sie nur noch auf den Grill legen müssen. In unserem Produktguide finden Sie eine Auswahl.
Noch mehr Möglichkeiten bieten sich, wenn das Grillgut selbst vorbereitet wird. Probieren Sie doch einmal eine der leckeren Marinaden aus, die der vegane Koch Stefano Vicinoadio exklusiv für uns kreiert hat. Wie wäre es zum Beispiel mit Tofustreifen in einer orientalischen Knoblauch-Sesam-Marinade, Seitansteaks in pikanter Chili-Marinade oder Tempeh in einer Marinade aus Zitronen, Ingwer und Knoblauch?
Bei pflanzlichem Grillgut sollten Sie beachten, dass es durch einen niedrigen Eigenfettanteil empfindlicher auf Hitze reagiert. Daher sollte es bevorzugt am Rand des Grillrosts gegart und vorher mariniert oder mit Öl bestrichen werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Wie Sie Seitan kinderleicht selbermachen und fürs Grillen zubereiten können, können Sie hier nachlesen.
Gemüse und Salate – nicht nur Beilagen
Auch ganz ohne Tofu und Fleischalternativen bieten sich viele Möglichkeiten. Gemüse, wie Zucchini, Pilze oder Aubergine können Sie in einer würzigen Marinade ziehen lassen. Dadurch können Sie den Geschmack nach Belieben variieren und Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Natürlich schmeckt gegrilltes Gemüse auch ohne Marinade lecker: Paprika zum Beispiel lässt sich einfach auf den Grill legen und wird richtig aromatisch, wenn die Schale Blasen schlägt und braun wird. Auch Knollensellerie oder Kohlrabi in Scheiben lassen sich gut über der Kohle rösten. Probieren Sie doch einfach, ihr Lieblingsgemüse zu grillen.
Kartoffeln und Maiskolben können auch ohne große Vorbereitung die Grillgut-Vielfalt bereichern. Kartoffeln können vorgekocht oder in Alufolie gewickelt auf den Grill, dann verkürzt sich die Garzeit. Eine tolle Alternative zu Alufolie bietet Lehm, der mit etwas Wasser vermischt wird: In eine Schicht Lehm eingepackt kann man die Kartoffeln einzeln in die Glut legen. Mais kann, von den Blättern und Fäden befreit, einfach so auf den Grillrost. Auch Riesenchampignons, oft unter dem Namen »Portobello« zu finden, lassen sich hervorragend grillen.
Bunte Salate mit Reis, Kartoffeln, Couscous, Bulgur, Linsen oder Nudeln dienen als leckere Sattmacher. Überraschen Sie Ihre Gäste und probieren Sie doch mal einen libanesischen Tabouleh-Salat aus.
Baguette oder lieber Ciabatta?
Brot können Sie beim Bäcker (fragen Sie nach, welche Zutaten enthalten sind) oder in der Backwarenabteilung im Supermarkt oder Bioladen kaufen. Mit einem Blick auf die Zutatenliste sehen Sie, ob nicht-pflanzliche Bestandteile enthalten sind. Idealerweise enthält ein Brot oder Brötchen nur Weizenmehl, Wasser, Salz und Hefe.
Natürlich ist auch selber Backen eine tolle Option und erfordert nicht viel Aufwand, nur ein wenig Ruhezeit für den Teig sollten Sie einplanen.
Kräuterbutter gehört beim Grillen ebenfalls dazu. Bereiten Sie Ihre eigene pflanzliche Version zu, indem Sie zimmerwarme Pflanzenmargarine mit Gewürzen und Kräutern nach Wahl abschmecken.
Grillsaucen und Dips
Einige typische Grillsaucen wie Ketchup, Barbecue-Sauce oder Senf finden Sie problemlos rein pflanzlich im Supermarktregal. Schauen Sie auf die Zutatenliste oder kaufen Sie im veganen Supermarkt oder Onlineversand ein. Selber machen lassen sich viele Saucen auch kinderleicht: Wie wäre es beispielsweise mit einer leichten Cocktailsauce oder pikantem Paprika-Hummus?
Süßes grillen?
Auch Früchte und frisches Obst machen sich auf dem Grill sehr gut. Saftige Ananas, Apfel, Birne oder auch Banane lassen sich hervorragend grillen. Bananen können Sie mit der Schale auf einer hitzebeständigen Unterlage grillen und anschließend mit etwas Agavendicksaft oder einem Stückchen Schokolade genießen.
Rücksicht auf Umwelt und Gesundheit
Bei der Grillkohle sollten Sie auf das FSC-Siegel achten. Auch ist es sinnvoll, nur Holzkohle zu verwenden. Etwas außergewöhnlicher: Tannenzapfen und Kokosschalen als Brennmaterial. Diese riechen nicht nur toll, sondern sind auch noch eine prima Resteverwertung. Bei Tannenzapfen sollten Sie jedoch darauf achten, dass an diesen kein Harz klebt. Dieses kann nämlich zu Rauch-Entwicklung führen, welche dem Grillgut schadet.
Auf dem Grill sollte es nicht zu heiß sein, wenn das Grillgut auf den Rost gelegt wird. Dadurch werden einerseits gesundheitsschädliche Stoffe freigesetzt und andererseits verbrennt das Grillgut so schneller. Um das Grillgut vor gesundheitsschädlichen Dämpfen und Rauch zu schützen, kann es in eine Grill-Schale oder einen Grillkorb aus Metall oder ein glasiertes Tonschälchen gelegt werden. Das ist umweltfreundlicher als Alufolie und dadurch wird gleichzeitig verhindert, dass Öl von der Marinade oder Saft des Grillguts in die Kohle tropft und wiederum für schädliche Verbindungen sorgt.
Nachschlagewerke rund ums Grillen
Mittlerweile gibt es Kochbücher, die sich ausschließlich dem Thema »Grillen« widmen. »Vegan BBQ – das vegane Grillbuch« beispielsweise ist erst kürzlich erschienen und überzeugt mit vielen Ideen von der Sauce bis zum Burger. Auch im Internet finden Sie viele vegane Grillrezepte. Schauen Sie doch auf unserer Rezeptseite vorbei und lassen Sie sich für den nächsten Grillabend inspirieren!
Titelfoto © Anna Hoychuk – shutterstock
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