Diabetes und Herzerkrankungen: Pflanzlich hat Vorteile

Eine ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung hat positive Effekte auf Blutzucker und das Herz-Kreislauf-System, wie eine aktuelle Überblicksstudie aus Untersuchungen der letzten Jahre erneut zeigen konnte. So weisen beispielsweise einige darin zusammengefasste Studien auf ein um 20 bis 25 % reduziertes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Typ-2-Diabetes hin. Zudem zeigen sie eine verbesserte Gewichtsregulation bei pflanzlich basierter Ernährung im Vergleich zu anderen Ernährungsstilen. Dabei wurden Studien zu veganen, vegetarischen und fleischreduzierten Ernährungsweisen eingeschlossen. Die günstigen gesundheitlichen Effekte von überwiegend pflanzlicher Ernährung fußen auf einer gemeinsamen Grundlage: Es werden im Vergleich mehr Ballaststoffe, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, antioxidantische Vitamine, Pflanzenstoffe und Mikronährstoffe sowie weniger gesättigte Fettsäuren aufgenommen.

Cholesterin wirksam senken

VegetarierInnen haben signifikant weniger Gesamt-Cholesterin im Blut als Menschen, die sich omnivor ernähren – das zeigen zahlreiche Studien. Folglich können Personen, die sich im Rahmen ihrer ärztlichen Behandlung pflanzenbasiert ernähren, häufig ihre Cholesterin- und Entzündungswerte verbessern. Auch Werte, die bei Arteriosklerose eine Rolle spielen, verbessern sich dadurch.

Diabetes in den Griff bekommen

Pflanzlich basierte Ernährungsstile weisen zudem eine schützende Wirkung in Bezug auf Typ-2-Diabetes auf. Tatsächlich haben VegetarierInnen und VeganerInnen ein um mindestens 20 % verringertes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Das liegt an anti-entzündlich und antioxidativ wirkenden Stoffen in pflanzlichen Lebensmitteln.

Eine große Rolle bei der Entstehung von Typ-2-Diabetes spielt das Übergewicht. Auch in diesem Zusammenhang stellen aktuelle Befunde fest, dass eine pflanzliche Ernährung sich positiv auswirkt: So wird diese mit einem selteneren Auftreten von Übergewicht und Adipositas in Verbindung gebracht. Dies liegt vor allem daran, dass vollwertige pflanzliche Lebensmittel eine geringere Energiedichte und einen hohen Sättigungseffekt vorweisen können.

Bereits im Jahr 1999 referierte der Wissenschaftler Dr. Hans Diehl ausgiebig über den Zusammenhang zwischen dem Konsum von tierlichen Fetten sowie kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln und der Entstehung von Diabetes. Er kam dabei zu dem Ergebnis, dass sich eine gut geplante vegetarische Ernährung – Diehls Empfehlung: »naturbelassene Nahrungsmittel, einfach zubereitet, keine zusätzlichen Fette und Öle und Zucker« – nicht nur vorbeugend auf eine Diabetes-Erkrankung auswirkt, sondern diese sogar behandeln und die Einnahme von Medikamenten bestenfalls komplett überflüssig machen kann.

Auch der Ernährungsexperte Dr. Markus Keller vom Institut für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE) berichtet von positiven Effekten: Aus mehreren Studien ging ihm zufolge eine vegane oder vegetarische Kost als deutlich effektiver hervor als eine konventionelle Diabetes-Diät. Die Diabetesmedikation konnte in vegan-vegetarischen Testgruppen häufiger als in den konventionellen Vergleichsgruppen reduziert werden, die Teilnehmer nahmen mehr Körperfett ab und/oder Stressmarker, BMI und Cholesterinspiegel verbesserten sich (z. B. bei einer Studie mit fettarmer veganer Kost). 

Leckere und gesunde Rezepte

Nach all der Theorie probieren Sie am besten die positiven Effekte pflanzlicher Lebensmittel einmal selbst aus: In unserer Rezeptdatenbank finden Sie unter dem Stichwort »gesund« zahlreiche leckere Rezepte. Zum Nachkochen inspiriert außerdem unser gesunder Wochenplan.

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Quelle: Harland, J. & Garton, L. (2016). An update of the evidence relating to plantbased diets and cardiovascular disease, type 2 diabetes and overweight. Nutrition Bulletin, 41(4), 323-338.

Foto © Elena Shashkina – Shutterstock

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