Sich erst gar nicht mit einem gemeinen Schnupfen, Husten oder gar einer Grippe anzustecken, ist natürlich der optimale Weg, um auch ohne Hausmittel gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen: Eine gesunde Lebensweise, die richtige Kleidung bei schlechtem Wetter und Verhaltensweisen wie z. B. gründliches Händewaschen können schon viel bewirken.
Aber auch die beste Ernährung und das penibelste Vermeiden von hüstelnden Menschen können manchmal nicht verhindern, dass es zur Erkältung kommt. Bei starken Beschwerden sollten Sie natürlich eine Apotheke und/oder eine Arztpraxis aufsuchen. Bleibt es aber bei ein paar Tagen »harmlosem« Schnupfen oder bahnt sich ein erstes Kratzen im Hals an, können statt Radikalkur auch einige Hausmittel der Erkältung den Kampf ansagen.
Mittel gegen Atemwegserkrankungen und Entzündungen
Was in Japan schon seit jeher als Wunderwaffe im Kampf gegen Erkältungen gilt, wurde 2005 auch wissenschaftlich bewiesen: Einer Studie zufolge hilft Gurgeln mit Salzwasser nicht nur dabei, Symptome wie Entzündungen und Halsschmerzen zu lindern, sondern sorgt im Idealfall sogar dafür, dass die Erkältung gar nicht erst ausbricht. Das beste Resultat erhält man, indem man einen halben Teelöffel Salz in warmem Wasser auflöst, den Kopf in den Nacken legt und so oft gurgelt, bis das Glas leer ist. Diesen Vorgang wiederholt man drei Mal am Tag. Das Gurgeln beugt Atemwegserkrankungen vor und lindert bei akuten Erkältungen die Schmerzen.
Salzlösungen eignen sich außerdem dazu, um mittels einer Nasendusche gegen Schnupfen und verstopfte Atemwege vorzugehen. Dabei ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass die verwendete Dusche desinfiziert ist, da die Nasendusche ansonsten sogar den gegenteiligen Effekt haben kann.
Auch Inhalieren ist ein bewährtes Hausmittel, um mittels heißer Dämpfe die Atemwege zu befreien und gegen Husten und trockene Schleimhäute anzugehen. Am besten nutzt man dafür einen Dampfinhalator, welchen man mit heißem Wasser und dem jeweiligen Zusatz –- seien es Kamillenblüten oder ätherische Öle aus Eukalyptus oder Fichtennadeln –- füllt. Sollte man keinen Inhalator zur Hand haben, kann man auch auf einen einfachen Topf zurückgreifen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Bei einem Topf ist das Risiko größer, dass man sich verbrüht. Darüber hinaus werden durch die ätherischen Öle mitunter die Augen gereizt.
Viele Menschen schwören außerdem auf Zwiebelsaft, denn die in Zwiebeln enthaltenen Schwefelverbindungen und ätherischen Öle wirken schleimlösend und gegen Entzündungen. Herstellen lässt sich das Hausmittel, indem man zwei bis drei Zwiebeln kleinschneidet und in einem verschließbaren Behälter mit zwei Esslöffeln Zucker oder Agavendicksaft bedeckt und gut durchmischt. Das Gemisch wird verschlossen für einige Stunden stehengelassen. Es entwickelt sich ein Sirup, der mit Wasser verdünnt mehrmals täglich in kleinen Schlucken getrunken wird.
Wohltuendes zum Trinken …
Bei Erkältung gilt es, viel zu trinken – am besten Tee. Dieser hilft dabei, die Schleimhäute vor dem Austrocknen zu schützen und hat im besten Fall noch entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Dabei reicht die Auswahl von der klassischen Kräutermischung über Kamillen-, Salbei- und Thymian-Tee bis hin zu Ungewöhnlichem wie Eukalyptus. Es gibt außerdem vielversprechende Hinweise darauf, dass grüner Tee im Kampf gegen etliche Erkrankungen eine tragende Rolle einnehmen kann und zu einer Stärkung des Immunsystems beiträgt. EGCG, der Wirkstoff im Grünen Tee, soll entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und zudem gegen Bakterien und Viren wirken.
Eine »heiße Zitrone« ist lecker, hat aber bei falscher Zubereitung keinen besonders hohen Vitamin-C-Gehalt: Durch das Überbrühen des Zitronensaftes mit kochendem Wasser wird das empfindliche Vitamin größtenteils zerstört. Deshalb gilt: lieber warmes anstelle von heißem Wasser verwenden. Die Wärme befeuchtet zudem die gereizten Schleimhäute. Doch Vorsicht: Ist der Hals bereits entzündet, kann die Säure der Zitrone die Schleimhäute noch zusätzlich reizen.
Wohltuend ist auch die »goldene Milch«: Durch Ingwer und Kurkuma wirkt das samtige Getränk gegen Entzündungen, die Schärfe des Pfeffers wärmt von innen und der winterliche Geruch sorgt für Wohlbefinden.
… und zum Essen
Generell kommt die Appetitlosigkeit zusammen mit der Erkältung: Der Körper will sich erholen und entlastet somit den Magen-Darm-Trakt. Ein klassisches Erkältungsgericht ist daher die leicht verdauliche und vitaminreiche Gemüsesuppe. Gut gewürzt und mit viel Brühe wirkt sie schleimlösend und gleicht Flüssigkeitsverluste aus, während die Nudel- oder Kartoffeleinlage den Körper mit Energie versorgt. Ein tolles Rezept für eine »Da-freuen-sich-die-Hühner-Suppe« findet sich hier. Wer trotz Erkältung Lust auf »was Ordentliches« hat, dem empfehlen wir unsere Rezepte mit Ingwer und Kurkuma, wie z. B. Veg Jalfrezi Curry, das gleich beide guten Zutaten enthält.
Nicht umsonst wird bei Erkältungen zu Obst und Gemüse geraten: Viele Vitamine helfen uns, Infektionen zu bekämpfen und wieder auf die Beine zu kommen. Am besten ist es natürlich, generell ausreichend davon zu verzehren, was das Immunsystem stärkt und das Auftreten von Erkältungen reduziert. Einzelne Lebensmittel sind besonders nützlich, so gibt es z. B. gute Erkenntnisse zu Kiwi: Täglicher Verzehr hilft, das Auftreten und die Dauer von Erkältungen zu verringern. Aber auch Heimisches trägt zur Gesundung bei: In der kalten Jahreszeit wachsen viele Sorten Kohl- und Blattgemüse bei uns, die sehr gesund und zum Teil sehr reich an Vitamin C (z. B. Brokkoli und Weißkohl, die auch gut roh oder eingelegt verzehrt werden können) und Kalzium (v. a. Grünkohl, dunkelgrünes Blattgemüse) sind. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Hefeflocken bei täglichem Verzehr Erkältungssymptome verhindern oder lindern können.
Gute Besserung!
Wenn es Sie wieder einmal erwischt, kann Ihnen hoffentlich das ein oder andere Hausmittel Erleichterung schaffen. Unsere Empfehlungen können natürlich keinen ärztlichen Rat oder Medikamente ersetzen: Wenn sich die Erkältung als Grippe herausstellt oder länger andauert, sollten Sie eine Praxis aufsuchen. In jedem Fall wünschen wir Ihnen aber gute Besserung – oder am besten, dass Sie direkt gesund bleiben.
Foto © kerdkanno / CC0
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