Rote Bete wird hierzulande häufig noch skeptisch beäugt, dabei hat das Gemüse so einiges zu bieten. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Zubereitung ankommt und warum Rote Bete ein echtes Superfood ist.
Die Rote Bete ist eine Kulturform der Gemeinen Rübe und gehört wie ihre Verwandten Mangold oder Zuckerrübe zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Ihren Ursprung hat sie im Mittelmeerraum, die Römer brachten sie schließlich nach Nordeuropa. In Deutschland gilt das Gemüse trotz seiner Herkunft als klassisches Wintergemüse. Da Rote Bete sich gut lagern lässt, kann man sie jedoch ganzjährig kaufen.
Gesundheitliche Aspekte
Rote Bete ist ein echtes Superfood: Um das ganze Potenzial der Rübe auszukosten, greifen Sie im Supermarkt am besten zur frischen und nicht zur vorgekochten Variante. In dem frischen Gemüse sind Nährstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Eisen, Folat, Vitamin C und B-Vitamine enthalten. Sie ist außerdem kalorienarm, proteinreich und hat viele Ballaststoffe. Der sekundäre Pflanzenstoff Betanin ist verantwortlich für die Farbe der Bete und hat antioxidative Eigenschaften. Betanin soll gegen Gefäßerkrankungen helfen und sich positiv auf die Leber und das Herz-Kreislauf-System auswirken. Der Farbstoff macht darüber hinaus gute Laune, da er die Serotoninproduktion ankurbelt.
Wissenschaftler:innen der Wake Forest University of North Carolina nehmen außerdem an, dass der tägliche Konsum von Rote-Bete-Saft die Hirndurchblutung fördern und somit unter Umständen der Entstehung von Demenz entgegenwirken kann. Auch Bluthochdruck kann durch den Saft der Bete gesenkt werden. Verantwortlich dafür sind die in der Bete enthaltenen Nitrate.
Nitrate können sich allerdings auch negativ auf die Gesundheit auswirken, da diese sich im Körper in Nitrit umwandeln und durch die Bindung des Blutfarbstoffes Hämoglobin den Sauerstofftransport im Blut blockieren. Nitrit steht außerdem im Verdacht, krebserregend zu sein. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sollten nicht zu viele nitrathaltige Lebensmittel konsumieren, da hier bereits eine einmalige Überschreitung des Grenzwerts (50 Milligramm Nitrat je Liter) gefährlich werden kann. Bei Erwachsenen ist eine gelegentliche Überschreitung dagegen in der Regel unbedenklich. Der Nitratgehalt ist bei Bio-Gemüse übrigens niedriger, da im Bio-Anbau kein nitrathaltiger Stickstoffdünger verwendet wird.
Darüber hinaus sollte das rohe Gemüse nur in Maßen verzehrt werden, da es reich an Oxalsäure ist. Die Säure behindert nicht nur die Aufnahme wertvoller Mineralien, sondern kann auch zu Nierensteinen führen. Besonders Menschen mit Nierenproblemen sollten deshalb nicht zu viel des Gemüses in rohem Zustand essen. Um das Risiko zu senken, kann man jedoch auch auf eine gleichzeitige hohe Kalziumzufuhr achten, denn Oxalsäure bindet Kalzium. Beim Kochen löst sich die Oxalsäure im Wasser und wird auf ein unbedenkliches Maß reduziert.
Trotz dieser Einschränkungen handelt es sich bei der Roten Bete durchaus um ein sehr gesundes Gemüse, denn die schützenden und positiven Effekte der Antioxidantien und wertvollen Nährstoffe überwiegen in der Regel die negativen Eigenschaften.
Lagerung und Zubereitung
Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass das Gemüse noch schön knackig aussieht und frei von dunklen Verfärbungen ist. Eingewickelt in Papier hält sich die Bete mindestens zwei Wochen im Kühlschrank. Vorhandenes Blattgrün sollte hierfür entfernt werden. Wer die Möglichkeit hat, kann sie auch über mehrere Monate im kühlen Keller lagern. In einer Kiste mit feuchtem Sand bleibt das Gemüse besonders lange frisch.
Auch wenn man Rote Bete am besten gegart genießt, spricht bei gesunden Erwachsenen nichts gegen einen gelegentlichen Verzehr des rohen Gemüses. Wem der erdige Geschmack der Roten Bete zu intensiv ist, greift am besten zur gelben oder weißen Variante. Diese sind etwas zarter im Geschmack, bieten aber trotzdem viele gesunde Nährstoffe.
Garen können Sie die Bete in ein wenig kochendem Wasser innerhalb von ca. 30 Minuten. Um die intensive Farbe der Bete zu erhalten, sollten Sie das Gemüse erst am Schluss salzen. Für leckere Röstaromen bietet sich die Zubereitung im Ofen an: Bei 180 Grad wird die Bete innerhalb von 45 Minuten gar. Schälen können Sie sie sowohl vor als auch nach dem Garprozess. Bei beiden Methoden sollten Sie am besten Handschuhe tragen, denn sowohl die Rote als auch die Gelbe Bete sind stark färbend. Rote-Bete-Saft oder -Pulver eignet sich deshalb auch wunderbar zum Einfärben von Lebensmitteln oder auch Textilien. Von Händen oder Oberflächen kann man rote Verfärbungen meist recht einfach mit Zitronensaft entfernen.
Rezepte
Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Dann haben wir ein paar leckere Rezeptideen für Sie: Wie wäre es zum Beispiel mit einem leckeren Rote-Bete-Apfel-Salat? Norddeutsche Klassiker wie veganes Labskaus oder veganer Matjessalat werden durch das rote Gemüse zu einem echten Gaumenschmaus. Und auch in Suppen kommt die Bete wunderbar zur Geltung: So zum Beispiel in Verbindung mit Orange oder auch mit Curry. Ein leckerer Suppen-Klassiker ist außerdem der ukrainische Borschtsch.
Für einen schnellen Nährstoff-Boost eignet sich dieser Rote-Bete-Smoothie oder auch ein Rote-Bete-Fenchel-Saft. Wer nach einem würzigen Snack sucht, ist mit Rote-Bete-Chips sicherlich gut bedient. Lassen Sie es sich schmecken!
(lp)
Foto © Yaruniv-Studio Shutterstock
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