Boskop, Granny Smith, Elstar, Gravensteiner – fast 20.000 Apfelsorten gibt es in Europa. Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 19,5 kg pro Jahr ist der Apfel das Lieblingsobst der Deutschen. Wir zeigen Ihnen, was an dem Spruch »an apple a day keeps the doctor away« wirklich dran ist und mit welchen spannenden Rezepten Sie die Herbstzeit genießen können.
Kulturapfel und Apfel-Kultur
Der Kulturapfel, eine Kreuzung verschiedener Apfelsorten, hat seinen Ursprung in Asien. Die verschiedenen Apfelsorten, die es bei uns zu kaufen gibt, stammen von ihm ab. Über die Verbreitung nach Mitteleuropa ist wenig bekannt, doch schon 1170 wurde der Kulturapfel »Borsdorfer Apfel« in Aufzeichnungen erwähnt. Damit ist er vermutlich die älteste Sorte in Deutschland.
Dass Äpfel schon seit Jahrtausenden von Menschen genutzt wurden, sieht man auch an der Bedeutung des Apfels in den verschiedensten Kulturen und Religionen der Welt. So steht er meist für Liebe, Fruchtbarkeit und Entscheidung. Äpfel sind ein wichtiges Symbol in verschiedensten Mythen, Märchen und religiösen Schriften. Zu den bekanntesten zählen das Märchen »Schneewittchen«, die Geschichte von Adam und Eva und die Äpfel des ewigen Lebens aus den Taten des Herakles.
Ein Motiv, welches in den nordischen Sagen bis hin zur griechischen Mythologie zu finden ist, ist der Baum des Lebens: Ein Apfelbaum. Leben und Äpfel, das scheint schon immer zusammenzugehören. Ist das nur Aberglaube oder können Äpfel tatsächlich zu einem längeren und gesünderen Leben beitragen?
Die inneren Werte
Unsere Vorfahren lagen bezüglich des Apfels nicht falsch. Selbst bei geringen Mengen wie einer kleinen Apfelhälfte pro Tag konnte in Studien der Apfelverzehr mit einem längeren Leben in Verbindung gebracht werden.
Wer voll und ganz von den gesunden Inhaltsstoffen des Apfels profitieren möchte, sollte die Schale mitessen. Wir empfehlen Bio-Äpfel, da Äpfel aus konventioneller Landwirtschaft meist mit Pestiziden belastet sind und sehr gründliche Reinigung benötigen. In der Schale befinden sich die meisten Vitamine, Spurenelemente und Flavonoide. Letztere könnten als Antioxidantien auch gegen Herzerkrankungen und Krebs wirken. Kalium und Magnesium helfen bei der Regulierung des Blutdrucks und wirken sich ebenfalls positiv auf die Herzgesundheit aus. Phosphor und Kalzium sorgen für die Festigkeit der Knochen.
Dank des natürlichen Geliermittels Pektin kann Apfelmus beim Backen statt Ei verwendet werden. Im Apfel gibt es der Frucht Festigkeit, den Menschen unterstützt es durch seine cholesterinsenkende Wirkung. Zudem wirkt Pektin beruhigend auf den Darm, weshalb geriebener Apfel ein bewährtes Hausmittel bei Verdauungsproblemen ist.
Süße Klassiker
Die beliebtesten Rezepte mit Apfel sind vor allem eines: Süßspeisen. Äpfel entfalten in Desserts ihre volle Süße und geben ihnen eine fruchtige Note. Dadurch benötigen Backwaren wie zum Beispiel Apfelstrudel relativ wenig zusätzlichen (Haushalts)zucker und schmecken trotzdem angenehm süß. Wer Apfelkuchen liebt, kann sich an kühlen Herbsttagen auch an einem schnellen Apfelkuchen zum Trinken aufwärmen. Dieser kommt sogar ganz ohne zugesetzten Zucker aus.
Wer weniger Haushaltszucker verwenden möchte, kann Apfeldicksaft ausprobieren. Seine charakteristische Fruchtigkeit passt nicht zum Rezept? Die klare Apfelsüße hilft weiter! Dank der Fruktose süßt diese Variante sogar stärker als Haushaltszucker. Beide Alternativen sind sehr kalorienhaltig, daher empfehlen wir eine sparsame Verwendung.
Ein oft »aus Versehen veganer« Klassiker ist der Marzipan-Bratapfel. Wer es ausgefallener mag, probiert das beliebte Weihnachtsgericht in der Mochi-Variante.
Herzhafte Speisen
Auch in Salaten und anderen herzhaften Speisen findet der Apfel Platz. In diesem Steckrübengratin runden säuerliche Apfelsorten wie der Elstar den Geschmack ab. Durch das bunte Obst und Gemüse sieht das Gratin so gut aus, wie es schmeckt.
Die Apfel-Sellerie-Suppe zeigt, dass auch heimisches Obst und Gemüse exotische Geschmackserlebnisse bieten können: Fruchtig, scharf und würzig.
Salate aus geriebenem Gemüse sind eine leckere Abwechslung zu Blattsalaten. Probieren Sie den fruchtigen Apfel-Möhren-Salat oder unseren Rote-Bete-Apfel-Salat.
Welche tollen Apfelrezepte stehen in Ihrem Kochbuch? Wir freuen uns, Sie in unserer Facebook-Gruppe »Vegan-Tipps für alle« willkommen zu heißen und von Ihren Lieblingsrezepten zu erfahren!
(nk)
Foto © Monika Grabkowska – unsplash
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