Veganer Grillabend in Lateinamerika

Es wird wieder warm und das Wetter lädt zum Draußensitzen ein. Wenn da nicht auch der erste Grillabend ruft! Sind Sie schon bereit für den Start der Grillsaison oder brauchen Sie noch ein paar Inspirationen? In diesem Artikel finden Sie ausgefallene Ideen und Rezepte, um den Sommer mit lateinamerikanischem Flair einzuläuten.

Die Grillkultur Lateinamerikas

Lateinamerika ist bekannt für sein Asado (»Gegrilltes« auf Spanisch). In den meisten Ländern Mittel- und Südamerikas wird das Grillen über dem offenen Feuer oder über Holzkohle geradezu zelebriert. Während wir hier in Deutschland meist privat im Garten mit Freunden und Familie grillen, sprießen in den Straßen Lateinamerikas kleine Grillstände aus jeder Straßenecke.

Jedes Land in Lateinamerika hat natürlich seine eigenen Grillspezialitäten und -traditionen: So ist z. B. in Jamaika die intensive »Jerk«-Marinade für Grillgut sehr beliebt, wohingegen in Argentinien das Grillgut meist nur gesalzen und dafür mit würzigen Saucen serviert wird. Auch wenn das Gegrillte dort meist tierlich ist, gibt es überraschend viele Möglichkeiten, ein veganes Asado zuzubereiten.

Herzhaftes vom Grill

Los geht es mit dieser gegrillten jamaikanischen Jerk-Aubergine. Durch die würzige Marinade bekommt sie einen besonders herzhaften Geschmack. Sie können die Auberginen-Variante natürlich pur verspeisen, aber auch in Tortilla Wraps mit frischem Salat und einer Sauce nach Wahl kombinieren. Tortilla Wraps sind sowieso besonders praktisch – auch beim Grillen. Schnell auf dem Grillrost erwärmt und gefüllt mit gegrilltem Gemüse, gegrillter Avocado, Chili sin Carne, Dips und Salaten sind sie wunderbar vielseitig. Auch diese Quesadillas mit Zucchini, Bohnen und geschmolzenem Käse lassen sich leicht auf dem Grillrost zubereiten.

»Elote« ist die mexikanische Variante von gegrilltem Mais: Hierfür wird der Maiskolben auf dem Grill gegart, bis er goldbraun ist und noch warm mit veganem Käse, etwas Pflanzenbutter oder Mayonnaise, Chilipulver, Cayennepfeffer und Salz bestreut. Danach noch etwas Limettensaft darüber träufeln und fertig sind die köstlich saftigen Kolben.

Natürlich dürfen auch Gemüsespieße mit argentinischer Chimichurri-Salsa und gegrillte Yuca mit Knoblauch-Mojo-Salsa nicht fehlen. Die Yuca-Wurzel ist der Kartoffel ähnlich und ist auch unter den Namen Cassava oder Maniok bekannt. Kaufen können Sie die Knolle im Asia-Markt.

Der »Perro Caliente« – spanisch für Hot Dog – wird nach kolumbianischer Art mit einer besonderen Kombination aus Ananas-Sauce und zerkleinerten Chips zubereitet und ist ein beliebtes Street Food. Tamales sind in ganz Mittel- und Südamerika beliebt. Anstatt die Tamales wie im Rezept zu dünsten, können Sie diese auch einfach über dem Grill zubereiten. Grillen Sie die Tamales hierfür circa zehn Minuten von jeder Seite, bis sich der Inhalt beim Öffnen leicht von den Bananenblättern löst.

Wenn Sie Nachos lieben und ein Grillblech haben, können Sie auch Loaded Nachos zubereiten. Nehmen Sie dafür Nachos, veganen Reibekäse, zerkleinerte Zwiebeln oder Chilis, mischen Sie die Zutaten und grillen Sie diese auf dem Grillblech. Wenn der Käse geschmolzen ist, können Sie die Nachos noch mit verschiedenen Saucen (siehe unten) toppen. Lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf und mixen Sie auch andere Zutaten wie Bohnen, Mais oder Tomaten unter die Nachos.

Für gegrillten grünen Spargel wenden Sie das Gemüse in Olivenöl, streuen Sie etwas Salz darüber und grillen Sie es für fünf bis zehn Minuten bei mittlerer Hitze. Solange der Spargel noch heiß ist, streuen Sie fein zerkleinerten veganen Käse (z. B. nach Feta-Art) über den Spargel und beträufeln Sie ihn mit frischem Limettensaft. So schmeckt er wunderbar würzig und frisch. Spargel wird übrigens in großen Mengen in Peru angebaut und ist daher auch als »Andengold« oder »Inkaspargel« bekannt.

Salate, Brot und Co.

Wenn Sie eine Abwechslung zu den Salat-Klassikern suchen, probieren Sie doch mal diesen Bolivianischen Salat mit Quinoa, Tomaten-Pfirsich-Salsa und schwarzen Bohnen oder »Esquites« – einen würzigen Maissalat, den man in Mexiko an jeder Straßenecke kaufen kann.

Als perfekte Beilage dienen Arepas vom Grill. Die runden Maisfladen werden je nach Land anders zubereitet, zu jeder Tageszeit verspeist und können prima gedippt oder gefüllt werden. Zum Befüllen eignen sich – wie schon erwähnt – auch Tortilla Wraps prima und zum Dippen dürfen natürlich Nachos nicht fehlen. Unser Tipp: Beträufeln Sie Ihre Nachos doch vor dem Verzehr mit Limette. Das macht sie wunderbar frisch! Und wenn Sie gerne backen, versuchen Sie sich doch mal an diesem Jalapeno-Mais-Brot.

Ob in Alu-Folie in die Glut gelegt oder ungeschält auf dem Rost gegart – Kartoffeln und Süßkartoffeln eignen sich auch wunderbar zum Grillen. Wer sich jetzt fragt, was die Kartoffel in einem Artikel über die südamerikanische Küche zu suchen hat: Die beliebte Knolle kommt ursprünglich aus Chile und Peru, ebenso wie die Süßkartoffel. In Peru wachsen sogar bis zu 4.000 verschiedene Sorten. Passende Saucen haben wir natürlich auch parat.

Eine »Salsa« für jeden Geschmack

»Salsa« bedeutet auf Spanisch einfach nur »Sauce« – und davon gibt es in Lateinamerika viele! Besonders an den Saucen ist, dass sie meist aus vielen würzigen Zutaten wie Chilis, Knoblauch, Zwiebel und frischen Zutaten wie Kräutern, Tomaten oder Früchten bestehen.

So zum Beispiel die gegrillte Salsa Roja, die kolumbianische Salsa Verde, Chili-Paprika-Salsa oder die fruchtige Erdbeer-Jalapeño-Salsa (die übrigens wahlweise mit Wassermelone zubereitet werden kann).

Zwei weltbekannte Saucen sind natürlich »Salsa de queso«– Käsesauce – und Guacamole. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten eine Guacamole zuzubereiten: Grillen Sie doch zum Beispiel die geschälte Avocado oder die Tomate bevor Sie sie verarbeiten. Probieren Sie verschiedene Kräuter wie Petersilie oder Koriander, wechseln Sie zwischen Zitrone und Limette oder fügen Sie noch Pflanzenjoghurt oder Mais hinzu. Hier sind Ihnen keine Grenzen gesetzt!

Früchte vom Grill

Als Nachtisch eignen sich gegrillte Früchte hervorragend. Der Duft wird Sie aus den Sandalen hauen! Verschiedene Gewürze geben hier den besonderen Kick, wie bei diesen gegrillten Fruchtspießen und Bananen mit braunem Rum.

Gegrillte Ananas: 2 Varianten

Was spricht Sie mehr an? Gegrillte Ananas mit Zimt-Kokos-Creme oder die brasilianische Variante? Schneiden Sie die Ananas hierfür in dicke Stifte, wälzen Sie diese in einer Mischung aus Zimt und braunem Zucker und grillen Sie die Stifte für drei bis fünf Minuten pro Seite bis die Außenseiten karamellisieren.

Mexikanisch gegrillte Wassermelone mit Jalapeños

Für die gegrillte Wassermelone mexikanischer Art legen sie grüne Jalapeños auf den Grill, bis sich die Oberfläche leicht verfärbt und schneiden Sie diese danach in feine Ringe (für eine milde Version entfernen Sie die Kerne und Innenwände). Schneiden Sie die Wassermelone in 1,5 – 2 Zentimeter dicke Scheiben und legen die Scheiben auf das eingeölte Grillrost. Bestreuen Sie eine Seite mit Rauchsalz und grillen Sie die Wassermelone von beiden Seiten, bis die Grillspuren sichtbar werden. Die Jalapeñoringe darüberstreuen und genießen!

Karamellisierte Orangen mit Rosmarin

Orangen und andere Zitrusfrüchte passen wunderbar zu Rosmarin. Bereiten Sie ein großes, doppelt gelegtes Stück Alufolie vor und bestreuen Sie es mit braunem Zucker. Legen Sie die Orangen, geschält und halbiert, auf die Folie, stecken Sie die frischen Rosmarinblätter in die Schnittseite und streuen Sie noch etwas Zucker darüber. So grillen Sie die Orangen, bis der Zucker zu karamellisieren beginnt. Zwischendurch die Orangen einmal wenden. Um den Saft aufzufangen, können Sie die Alufolie an den Rändern nach oben knicken.

Tipps zum Grillen von Früchten

Besonders gut eignen sich Früchte, die noch nicht zu reif, sondern noch etwas fest sind. Wenden Sie die Früchte außerdem nicht zu früh und am besten nur einmal. So bleibt die Form erhalten und es läuft weniger Saft heraus.

Schneiden Sie die Früchte nicht zu klein, damit sie nicht auseinander oder durch den Grillrost fallen, wenn Sie an Flüssigkeit verlieren. Kleine Früchte wie Erdbeeren sollten am besten aufgespießt werden.

Je heißer der Grill, desto leichter lassen sich die Früchte wieder lösen. Ölen Sie den Grillrost außerdem etwas ein, damit die Früchte nicht haften bleiben.

Wenn Sie den Saft der Früchte auffangen wollen, legen Sie eine Grillpfanne oder Alufolie mit hoch gekrümmten Rändern unter die Früchte.

Zitrusfrüchte gelingen besonders gut, wenn die Schnittstelle vor dem Grillen in groben Zucker gedrückt wird. So wird die Oberfläche geschützt und karamellisiert wunderbar. Das ist auch für den folgenden Cocktail von Nutzen.

Sommerliche Drinks

Herrlich erfrischend sind diese fruchtige Mango-Limonade, der Summerbreeze-Drink oder frisch aromatisiertes Wasser.

Etwas ausgefallener wird es mit diesen Köstlichkeiten: Zwei Smoky Margarita-Varianten – einmal mit gegrillten Limetten, Zitronen, Orangen und einmal mit gegrillten Pfirsichen und Jalapeños.

Haben Sie Lust bekommen, eines der Rezepte auszuprobieren oder gar einen ganzen Grillabend lateinamerikanisch zu gestalten? Dann teilen Sie Ihre Favoriten oder eigenen Kreationen doch gerne in unserer Facebook-Gruppe. Wir freuen uns auf Sie!

(ltb)

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