Sehen Sie sich auch oft mit der Frage konfrontiert, warum Veganer:innen Lebensmittel essen, die tierliche Produkte in Konsistenz und Geschmack imitieren? Die Antwort liegt auf der Hand: Wir alle sind mit bestimmten Essgewohnheiten aufgewachsen und warum sollte man diese aufgeben, nur weil man vegan lebt? Letztendlich leben Menschen nicht vegan, weil sie den Geschmack von Fleisch, Fisch oder Käse nicht mögen, sondern weil sie Tiere, Umwelt und ihre Gesundheit schützen wollen. Die eigentliche Frage ist doch: Warum isst man tierliche Produkte, wenn es doch nahezu identische Produkte gibt, die tierleidfrei und in der Regel sogar umweltfreundlicher sind?
Wer sich ausgewogen, lecker und gesund vegan ernähren möchte, muss nicht zu pflanzlichen Alternativen von Wurst, Käse und Joghurt greifen. Aber je einfacher und umfangreicher der Zugang zu solchen Produkten ist, desto leichter fällt es den meisten Menschen, eine vegane Ernährung auszuprobieren oder sich grundsätzlich pflanzlich zu ernähren. Deshalb freuen wir uns, dass vegane Lebensmittel mittlerweile in fast allen Supermärkten und Discountern erhältlich sind. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick geben, welche Alternativen es bereits gibt und auch wie Sie diese selbst herstellen. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie groß die Auswahl an veganen Lebensmitteln insgesamt ist und dass einige Produkte ohnehin vegan sind. In jedem Abschnitt finden Sie Links, die zu weiterführenden Infos, Produkttipps oder Rezepten führen.
Inhaltsverzeichnis
- Alternativen zu Fleisch und Fisch
- Alternativen zu Milchprodukten
- Alternativen zu Eigerichten
- Brotzeit und Frühstück
- Fertiggerichte
- Backwaren
- Süßigkeiten und Knabbereien
Alternativen zu Fleisch und Fisch
Bei Alternativprodukten muss zwischen zwei Möglichkeiten unterschieden werden: Soll das Produkt das Original in Konsistenz und Geschmack ersetzen oder steht die Nährstoffzusammensetzung im Vordergrund? Letzteres ist nicht immer so leicht zu erreichen. Fleischalternativen können zum Beispiel beim Eiweiß oft mit dem Original mithalten oder dieses sogar übertreffen. Nährstoffe wie Eisen, Omega-3 oder Vitamin D müssen bei einer veganen Ernährung aber auf anderem Wege aufgenommen werden – Informationen dazu finden Sie hier.
Schaut man sich in Supermärkten und Discountern um, ist man erstaunt über die Vielzahl an Fleisch- und Fischalternativen, die mittlerweile angeboten werden. Wie groß die Produktvielfalt bei Fleischalternativen ist und ob sie gesund oder ungesund sind, können Sie in diesem Artikel nachlesen. Und auch das Angebot an veganen Fischprodukten wächst, einen kleinen Einblick und Infos zu den entsprechenden Nährstoffen erhalten Sie hier.
Sie möchten lieber ganz genau wissen, woraus Ihr Essen gemacht wurde? Dann zaubern Sie sich Ihre Fleischalternativen doch einfach selbst. Tolle Tipps finden Sie hier. Oder probieren Sie unsere veganen »Chicken«-Gerichte. Sean Moxie hat auch ein paar Tipps, wie man vegane Fischgerichte selber macht.
Alternativen zu Milchprodukten
Hafer-, Soja-, Erbsen- oder Reismilch: Kuhmilch lässt sich sehr leicht ersetzen. In Supermärkten und Discountern gibt es meist ein ganzes Regal voll mit verschiedenen Pflanzenmilchsorten. Marken wie Vyl oder Alpro bieten sogar Alternativen an, die geschmacklich stark an Kuhmilch erinnern. Wir empfehlen den Kauf von Milch, die mit Kalzium angereichert ist. Kalzium ist in der veganen Ernährung ein oft unterschätzter Nährstoff, daher empfiehlt es sich, neben kalziumreichem Gemüse & Co. auch angereicherte Produkte zu essen.
Eine Übersicht über die verschiedenen Pflanzenmilchsorten finden Sie in diesem Artikel und Wissenswertes zur Ökobilanz hier. In unserer Rezeptdatenbank finden Sie außerdem Rezepte für verschiedene Milchsorten, darunter sogar Buttermilch.
Aber nicht nur Kuhmilch lässt sich gut ersetzen, auch für Käse gibt es längst zahlreiche Alternativen. Welche Produkte besonders gut schmecken und wie Sie Ihren Käse sogar selbst herstellen können, erfahren Sie hier. Auch Joghurt, Schmand und Sahne gibt es längst vegan. Als Alternative zu Butter muss man nicht unbedingt auf Margarine zurückgreifen – es gibt vegane Butter, die in Geschmack und Konsistenz mit tierlicher Butter vergleichbar ist. Margarine ist übrigens nicht immer vegan, hier sollte man genau auf die Zutatenliste schauen, wenn sie nicht entsprechend gekennzeichnet ist.
Alternativen zu Eigerichten
Ob Rührei, Mayonnaise oder Eiersalat: Es gibt inzwischen viele Alternativen zu Lebensmitteln, die traditionell mit Ei hergestellt werden. Die Produkte sind meistens mit einem Vegan-Label gekennzeichnet. Sogar an Alternativen zum ganzen Ei wird getüftelt und Sie können auch mal selbst experimentieren und zum Beispiel ein veganes Spiegelei zubereiten.
Der kaum noch geheime Geheimtipp, um Ei geschmacklich zu ersetzen, heißt Kala Namak: Das indische Schwarzsalz erinnert geschmacklich stark an gekochtes Ei und kann beispielsweise verwendet werden, um veganem Rührei oder veganem Eiersalat eine authentische Note zu verleihen. Wie Sie Ei am besten beim Kochen und Backen ersetzen, erfahren Sie hier.
Brotzeit und Frühstück
Im Handel gibt es inzwischen eine riesige Auswahl an Wurst- und Käsealternativen. Aber auch Brotaufstriche aus Tomaten, Auberginen oder Linsen sorgen für einen gesunden Start in den Tag. Gehen Sie einfach in den Supermarkt Ihres Vertrauens und suchen Sie das Regal mit den Gläschen von Marken wie Tartex oder Allos. Die Brotaufstriche gibt es in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Auch Zwiebelschmalz oder vegane Leberwurst sind dort oft zu finden. Hummus ist ebenfalls vegan und in jedem Supermarkt zu finden – dieser lässt sich aber auch ganz leicht selbst herstellen.
Sie frühstücken lieber süß? Kein Problem: Marmelade besteht meist nur aus Früchten und Pektin und Nuss-Nougat-Creme gibt es zum Beispiel von Bionella oder Valsoia in vegan. Da auch Honig ein problematisches Produkt ist, empfehlen wir veganen Honig aus Blüten. Sie können Ihre Brotaufstriche natürlich auch ganz einfach selbst zubereiten. Hier finden Sie tolle Ideen für Aufstriche. Lassen Sie sich auch von unseren Rezepten für ein leckeres Frühstück inspirieren.
Auch gibt es inzwischen viele Marken, die vegane Müslisorten im Angebot haben. Unser Tipp: Stellen Sie sich Ihr Müsli am besten selbst zusammen. Egal ob mit Nüssen, Schokolade oder Trockenfrüchten – Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Der Vorteil ist, dass Sie beim Selbermischen darauf achten können, dass der Zuckeranteil gering bleibt. Bei Fertigmischungen ist der Zuckergehalt meist recht hoch. In unserer Rezeptdatenbank finden Sie Rezepte für Birchermüsli, Bananen-Knuspermüsli oder einen Müsli-Shake.
Fertiggerichte
Manchmal muss es einfach schnell gehen: Fertiggerichte sind eine gute Möglichkeit, eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen, auch wenn man keine Zeit zum Kochen hat. Heutzutage gibt es eine große Auswahl an pflanzlichen Fertiggerichten, darunter Pizza, Lasagne oder veganes »Hühnerfrikassee«. Schauen Sie einfach im Supermarkt Ihres Vertrauens nach. In der Tiefkühlabteilung oder bei den Konserven und Instantgerichten finden Sie bestimmt einige Produkte ohne Tier. Bekannte Hersteller von Tiefkühlkost wie Frosta oder Dr. Oetker bieten zum Beispiel vegane Gerichte an. Aber auch unter den Eigen- und Biomarken gibt es einige leckere Produkte.
Sie möchten lieber selbst kochen, auch wenn die Zeit knapp ist? Kein Problem. Schnelle Gerichte zum Mitnehmen finden Sie hier und eine Übersicht unserer schnellen Rezepte hier.
Backwaren
In Bäckereien ist es manchmal gar nicht so einfach herauszufinden, welche Backwaren vegan sind. Da hilft oft nur nachfragen. Anders sieht es in Supermärkten und Discountern aus: Hier sind die Produkte entweder gekennzeichnet oder man kann selbst schnell die Zutatenliste checken. Oft sind die Produkte sogar versehentlich vegan, wie zum Beispiel die Knack- und Back-Produkte, bei denen sogar die Schokocroissants vegan sind. Hersteller wie Coppenrath & Wiese bieten eine Reihe von veganen Kuchen und Torten an, und auch einige Backmischungen für Kuchen sind vegan. Von Dr. Oetker gibt es spezielle Backmischungen mit veganen Rezepten.
Backen ohne Milch und Ei ist aber ohnehin keine große Umstellung. Wie es am besten geht, erfahren Sie hier. Schauen Sie auch in unsere Rezeptdatenbank, dort finden Sie z.B. Rezepte für Amerikaner, Baklava oder sogar für einen Frankfurter Kranz.
Süßigkeiten und Knabbereien
Naschen, knabbern, schlemmen: Das geht natürlich ebenfalls vegan. Viele Süßigkeiten und Snacks sind bereits zufällig tierfrei, zum Beispiel verschiedene Chips-Sorten, Nüsse, Zartbitterschokolade, Wassereis und Sorbet oder Oreo-Kekse. Es gibt aber auch Hersteller, die speziell vegane Süßigkeiten und Snacks produzieren und mit veganen Weingummis, Keksen oder veganer Milchschokolade begeistern. Längst gibt es auch veganes Milcheis, zum Beispiel von Valsoia, Mövenpick, Ben & Jerry’s oder Magnum.
Natürlich können Sie auch Ihre Naschereien selbst machen: Wie wäre es mit gerösteten Kichererbsen, süßen Mozartkugeln oder einem nussigen Eisriegel?
Eine vegane Ernährung umzusetzen, ist dank der großen Auswahl an Alternativprodukten einfacher denn je. Gerade am Anfang können die Alternativen dabei helfen, vegan zu leben, ohne dass man das Gefühl hat, auf irgendetwas verzichten zu müssen. Aber auch ohne diese Produkte ist die vegane Ernährung abwechslungsreich und lecker. Stöbern Sie in unserer Rezeptdatenbank – dort finden Sie zahlreiche Rezepte. Viel Spaß beim Nachkochen!
Beitragsbild: © Gorodenkoff Shutterstock
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