Weihnachten wird in vielen Teilen der Welt gefeiert und so vielfältig wie die landestypischen Bräuche sind auch die traditionellen Weihnachtsgerichte. Unsere kulinarische Reise führt uns in diesem Artikel von Schweden über die Ukraine bis nach Costa Rica.
Frankreich
Weihnachten ist für viele Französ:innen ein Fest der Gaumenfreuden: Gefeiert wird am 24. und 25. Dezember, einen zweiten Weihnachtstag wie in Deutschland gibt es nicht. Am Heiligabend gibt es meist ein opulentes Abendessen, der 25. beginnt mit einem ausgiebigen Brunch in großer Runde und auch erst dann werden die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum hervorgeholt.
Die französische Küche zeichnet sich nicht gerade durch viele pflanzliche Gerichte aus. Da bleibt nur die Möglichkeit, französische Klassiker zu veganisieren. Als Vorspeise oder auch zum Weihnachtsbrunch gibt es leider oft Foie Gras. Mit unserer veganen Variante kann man diese Delikatesse zum Glück ganz ohne Tierleid genießen. Auch Jakobsmuscheln sind in Frankreich beliebt. Richtig zubereitet schmecken Kräuterseitlinge zum Verwechseln ähnlich. Vor dem Dessert wird gerne eine Käseplatte serviert: Wie wäre es, den veganen Käse dafür selbst herzustellen? Ein Gedicht ist auch dieser vegane Ofenkäse.
Natürlich darf Süßes nicht fehlen – ein beliebter Kuchen ist die Tarte Tatin. Unsere Variante mit Äpfeln und Birnen schmeckt einfach köstlich. Und auch diese Schokoladenbrûlée mit Vanille eignet sich hervorragend für einen festlichen Nachtisch.
Italien
Da der 24. Dezember noch in die Fastenzeit fällt, wird in Italien an diesem Tag traditionell kein Fleisch gegessen. Stattdessen kommen Meerestiere auf den Tisch – Heiligabend ist also weder vegan noch vegetarisch. Meeresbewohner:innen wollen wir natürlich nicht essen, aber auf den typischen Geschmack müssen wir dennoch nicht verzichten: Zum Beispiel schmecken vegane Calamari hervorragend. Mandelsuppe ist zwar eine traditionelle spanische Vorspeise, kann aber auch wunderbar in ein italienisches Menü integriert werden. Oder wie wäre es mit einem Pfifferlingsrisotto, einer leckeren Lasagne oder Antipasti?
Was für die Deutschen der Christstollen ist, ist für die Italiener:innen der Pandoro: Unsere vegane Variante wird mit Bierhefe zubereitet und schmeckt genauso gut wie das Original. Und Salame di Cioccolato ist kein verrückter Fleischersatz für Veganer:innen, sondern ein italienisches Gebäck in Salamiform, das aus Keksresten hergestellt wird.
Israel
Weihnachten wird in Israel nur von wenigen Menschen gefeiert, aber im Dezember findet auch das achttägige Lichterfest Chanukka statt, das an die Befreiung und Wiedereinweihung des Zweiten Tempels in Jerusalem erinnert. 2023 wurde das jüdische Fest vom 7. bis 15. Dezember gefeiert. Traditionell werden frittierte Speisen wie Sufganiyot gegessen. Dabei handelt es sich um ein süßes, mit Marmelade gefülltes Hefegebäck, das mit Berlinern/ Pfannkuchen vergleichbar ist. Auch Latkes – kleine frittierte Kartoffelpuffer – werden zu Chanukka serviert.
Schweden
Tiefer Schnee, Lichterglanz und ein üppiges Mahl: Im Norden Skandinaviens sieht Weihnachten oft aus wie im Bilderbuch. Julbord heißt das traditionelle Buffet in Schweden, bei dem die ganze Familie zusammenkommt. Ein typischer Bestandteil des Buffets ist Milchreis. Dieser sogenannte Risgrynsgröt wird auch traditionell am Abend des 24. vor die Haustür gestellt, um dem Weihnachtsmann zu danken.
Auf dem Buffet findet man außerdem viele Fischgerichte, wir empfehlen vegane »Räucherlachs«-Canapés oder einen leckeren »Heringssalat« aus Auberginen. Natürlich dürfen auch die berühmten Köttbullar mit Preiselbeeren nicht fehlen. Als Beilagen gibt es Knäckebrot und Rote-Bete-Salat.
Süd- und Mittelamerika
Aufgrund der milden Temperaturen wird Weihnachten in vielen südamerikanischen Ländern im Freien gefeiert. Das lädt zum Grillen ein – im kalten Deutschland ist das jedoch nur für Hartgesottene möglich. Aber es gibt auch Gerichte, die in der warmen Küche zubereitet werden. In Mexiko oder auch Costa Rica werden zum Beispiel Tamales serviert und in Nicaragua und Costa Rica ist Gallo Pinto ein Nationalgericht, das auch an Weihnachten gegessen wird. In Kuba kennt man eine sehr ähnliche Speise unter dem Namen Moros y Cristianos. Als Beilage eignen sich zum Beispiel diese jamaikanische Jerk-Aubergine oder Quesadillas. Beide Gerichte können statt auf dem Grill auch einfach im Ofen oder in der Pfanne zubereitet werden. Runde Maisfladen – besser bekannt als Arepas – werden in vielen Ländern Südamerikas zu fast jeder Mahlzeit gegessen.
Ukraine
Orthodoxe und griechisch-katholische Ukrainer:innen feiern Weihnachten nach dem julianischen Kalender, was nach dem gregorianischen Kalender der 6. und 7. Januar ist. Es gibt aber auch viele Menschen in der Ukraine, die Weihnachten kurz nach der Wintersonnenwende feiern.
Aufgrund der Fastenzeit gibt es an Heiligabend nicht viel zu essen, dafür wird an Weihnachten umso üppiger geschlemmt: Traditionell stehen Suppen und Eintöpfe mit Roter Bete oder Kohl auf dem ukrainischen Weihnachtstisch, zum Beispiel Rote-Bete-Suppe oder ukrainischer Borschtsch. Nicht fehlen dürfen außerdem Wareniki, bei uns besser bekannt als Piroggen. Zum Nachtisch gibt es oft Kutja, ein Dessert aus Weizen und Mohn. Auch Krapfen werden an Weihnachten gerne gegessen.
Weitere Köstlichkeiten
In diesem Artikel können wir nur eine kleine Auswahl an Gerichten vorstellen. Natürlich haben auch andere Länder zu Weihnachten kulinarisch viel zu bieten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem südafrikanischen Bobotie oder mit diesem indischen Curry-Pie? Oder versuchen Sie einmal, süßes Baklava zuzubereiten, das zum Beispiel in Armenien zu Weihnachten gegessen wird. In Japan hat sich zu Weihnachten tatsächlich eine große Fast-Food-Kette durchgesetzt, aber man kann natürlich auch ein leckeres veganes Sushi-Menü und dazu Misosuppe zaubern und zum Nachtisch diese Mochis mit Bratapfelfüllung servieren.
Wer lieber traditionelle deutsche Gerichte isst, findet in diesem Artikel leckere Weihnachtsrezepte für Kartoffelsalat oder sogar vegane »Entenbrust«.
Fröhliche Weihnachten und guten Appetit!
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